VAR-Diskussion eskaliert nach Abseits-Tor im DFB-Pokal

Admin User
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Eine Gruppe von Menschen beim Füßballspielen.

VAR-Diskussion eskaliert nach Abseits-Tor im DFB-Pokal

Ein umstrittenes Abseits-Tor im DFB-Pokal-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München am 1. Oktober hat die Diskussionen über den Einsatz des Video-Assistenten (VAR) in den frühen Runden des Wettbewerbs neu entfacht. Trotz der überraschenden Führung Kölns sicherte sich Bayern einen 4:1-Sieg, wobei ein umstrittenes Tor von Luis Díaz aufgrund der begrenzten VAR-Nutzung nicht zurückgenommen wurde. Der Video-Assistent ist im deutschen Fußball, insbesondere im DFB-Pokal, seit Langem ein Streitpunkt. Bisher kommt er erst ab dem Viertelfinale zum Einsatz – eine Regelung, die nach dem jüngsten Duell zwischen Köln und Bayern heftig kritisiert wird. Durch diese Lücke konnte Bayern ein Abseits-Tor erzielen, das nicht korrigiert wurde und damit möglicherweise den Spielausgang beeinflusste. Die Kosten für den VAR sind beträchtlich: Pro Spiel fallen in der ersten und zweiten Liga rund 20.000 Euro an, bei insgesamt 612 Partien pro Saison. Die Grundkosten für den VAR in Bundesliga und 2. Bundesliga belaufen sich auf etwa 12 Millionen Euro – inklusive Personalkosten. Eine frühere Einführung im Pokal würde zusätzliche Ausgaben bedeuten, da Vereine außerhalb der DFL oft nicht über die nötige Technik verfügen. Der ehemalige Schiedsrichter Jochen Drees hält eine Ausweitung für machbar, sieht aber die Finanzierung als zentrales Problem. Unterklassen erhalten deutlich weniger TV-Einnahmen als die beiden höchsten Spielklassen, was die frühe VAR-Einführung erschwert. Im selben Spiel übersah Hauptschiedsrichter Tobias Welz zudem ein klares Abseits von Leroy Sané vor dessen Ausgleichstreffer – ein weiterer Zündstoff für die VAR-Debatte. Die Kontroverse um den Video-Assistenten im DFB-Pokal zeigt, wie wichtig ein ausgewogener Ansatz ist, der sowohl die Spielintegrität als auch die finanziellen Grenzen der unterklassigen Vereine berücksichtigt. Während die Diskussionen anhalten, müssen die Verantwortlichen die Vorteile einer früheren VAR-Nutzung gegen die hohen Kosten und die ungleiche Verteilung der Mittel abwägen.