Skrupellose Inkasso-Forderungen: Wie ehemalige Telekom-Kunden in die Falle tappen

Admin User
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Skrupellose Inkasso-Forderungen: Wie ehemalige Telekom-Kunden in die Falle tappen

Verbraucher sehen sich derzeit einer Welle fragwürdiger Forderungen der Inkassofirma TPI Investment GmbH mit Sitz in Essen gegenüber. Das Unternehmen verschickt außergerichtliche Vergleichsangebote und droht mit höheren Forderungen, falls nicht gezahlt wird. Die geforderten Beträge von bis zu 200 Euro beziehen sich auf strittige Ansprüche aus DSL-Verträgen der Jahre 2023 oder 2024, die ursprünglich beim Anbieter 1N Telecom abgeschlossen wurden.

Der Streit nahm seinen Lauf, als das Telekommunikationsunternehmen 1N Telecom Verbraucher mit unerwünschter Werbung und gefälschten Gewinnspielbenachrichtigungen überhäufte. Viele Betroffene – oft ehemalige Kunden der Deutschen Telekom – wurden so in die Irre geführt und zahlten für Anschlüsse, die sie nie nutzten. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Unternehmens wurden vom Bundesgerichtshof (BGH) für unwirksam erklärt, da sie den Kunden lediglich über einen Internetlink in Papierform zugänglich gemacht wurden.

1N Telecom verkaufte die strittigen Forderungen an TPI Investment, das nun ehemalige Kunden mit hohen Summen in Anspruch nimmt. Selbst nach erfolgter Widerrufsausübung oder Vertragsanfechtung durch die Verbraucher forderte 1N Telecom weiterhin Beträge von bis zu 500 Euro. Ein Urteil des Landgerichts Leipzig bestätigte, dass bei einem angeblichen Tarifwechsel mit 1N Telecom kein rechtlich wirksamer Vertrag zustande kam. Verbraucherschützer warnen, dass viele dieser Forderungen zweifelhaft seien oder die Verträge rechtzeitig widerrufen wurden.

Verbraucherschützer verurteilen die Vorgehensweise beider Unternehmen als skrupellos und inakzeptabel. Betroffene werden aufgefordert, rechtlichen Rat einzuholen und keine Forderungen ohne gründliche Prüfung zu begleichen.