Münsterer Gericht zieht klare Grenzen für umstrittene **Palästina**-Parolen

Münsterer Gericht zieht klare Grenzen für umstrittene **Palästina**-Parolen
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat ein richtungsweisendes Urteil zu umstrittenen politischen Parolen im Zusammenhang mit dem Israel-Palästina-Konflikt gefällt. Die Entscheidung klärt, welche Sprechchöre bei öffentlichen Protesten rechtmäßig verboten werden können und welche weiterhin unter den Schutz der Meinungsfreiheit fallen.
Das OVG bestätigte das Verbot des Rufs „Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei“ in bestimmten Fällen. Das Gericht argumentierte, dass die Parole trotz ihres wörtlichen Aufrufs zur Freiheit häufig mit der Hamas in Verbindung gebracht werde, die in Deutschland als terroristische Vereinigung verboten ist. Daher könne ihre Verwendung strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie mit terroristischer Ideologie in Verbindung steht – insbesondere nach § 86a des Strafgesetzbuchs. Unterinstanzliche Gerichte hatten zuvor anders entschieden und auf die Mehrdeutigkeit des Spruchs sowie seine mögliche Deutung als friedliche Forderung nach Gleichberechtigung hingewiesen.
Das Urteil des OVG beendet monatelange rechtliche Unsicherheit über diese Parolen. Demonstranten, die „Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei“ oder „Yalla, yalla, Intifada“ in bestimmten Zusammenhängen skandieren, müssen nun mit möglichen Strafverfolgungen rechnen. Gleichzeitig betont das Gericht, dass nicht jede Kritik an Israel oder Forderungen nach einem palästinensischen Staat gegen deutsches Recht verstoßen. Die Entscheidung zieht damit klarere Grenzen für die Meinungsfreiheit bei politischen Kundgebungen.

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