Interessenkonflikt bei Mender Polizei: Ermittlungen gegen Kriminalhauptkommissar eingestellt – doch der Fall bleibt brisant

Keine Disziplinarverfahren gegen Polizeibeamte im Menden-Fall - Interessenkonflikt bei Mender Polizei: Ermittlungen gegen Kriminalhauptkommissar eingestellt – doch der Fall bleibt brisant

Ermittlungen gegen leitenden Kriminalhauptkommissar in Menden ohne disziplinarische Konsequenzen eingestellt

Die Untersuchungen gegen einen leitenden Kriminalhauptkommissar in Menden sind ohne disziplinarische Maßnahmen abgeschlossen worden. Der Beamte war wegen eines möglichen Interessenkonflikts bei der Bearbeitung eines Falls mit Bezug zu einer SPD-Politikerin in die Kritik geraten. Die Behörden bestätigten, dass zwar kein berufliches Fehlverhalten festgestellt wurde, die Bedenken hinsichtlich seiner Doppelfunktion jedoch berechtigt waren.

Der eigentliche Fall bleibt jedoch weiterhin offen: Die Politikerin und eine Bekannte sehen sich weiterhin Vorwürfen wegen Sachbeschädigung in einer Schützenhalle des örtlichen Schützenvereins ausgesetzt.

Der betroffene Beamte, der zugleich Vorsitzender des örtlichen Schützenvereins ist, hatte im Rahmen des Falls einen Ermittlungsbericht erstellt und eine formelle Beschwerde entgegengenommen. Diese Doppelfunktion veranlasste den Innenminister, von einem "offensichtlichen Interessenkonflikt" zu sprechen. Dennoch fanden die Ermittler keine Hinweise auf Verstöße in seiner polizeilichen Arbeit.

Unabhängig davon läuft das Verfahren gegen die junge SPD-Politikerin und ihre Bekannte weiter. Ihnen wird vorgeworfen, in Verbindung mit Graffiti an der Schützenhalle, die vom Verein des Beamten verwaltet wird, Straftaten begangen zu haben. Wie ein Artikel des Stern vom 24. Dezember 2025 darlegte, wurden zwar keine polizeilichen Verfehlungen festgestellt, die juristischen Schritte gegen die Beschuldigten dauern jedoch an.

Die rechtswidrige Durchsuchung der Wohnung der Politikerin hatte keine Auswirkungen auf die Entscheidung, die disziplinarischen Ermittlungen gegen den Beamten einzustellen. Die Prüfung durch das Innenministerium konzentrierte sich ausschließlich auf sein Verhalten, das als den beruflichen Standards entsprechend bewertet wurde.

Für den Beamten wird es keine weiteren Konsequenzen geben; das Verfahren gegen ihn ist damit abgeschlossen. Die Politikerin und ihre Bekannte stehen hingegen weiterhin unter Ermittlung wegen der ursprünglichen Vorwürfe. Der Ausgang des Verfahrens wird entscheiden, ob es zu einer offiziellen Anklage kommt.