AfD-NRW: Neuer Jugendverband spaltet Partei zwischen Radikalen und Gemäßigteren

AfD-NRW: Neuer Jugendverband spaltet Partei zwischen Radikalen und Gemäßigteren
Der neue Jugendverband der AfD in Nordrhein-Westfalen (NRW) soll bis Ende November an den Start gehen. Doch hinter der glatten Fassade drohen tiefe Gräben und rechtsextreme Einflüsse die Partei zu destabilisieren. Was als Neuanfang gedacht war, könnte sich nun zu einem weiteren Schauplatz interner Machtkämpfe entwickeln.
Die Umstrukturierung schien zunächst für Teile der Landesführung vielversprechend. Doch die aktuelle Kandidatenliste erzählt eine andere Geschichte – eine von ungelösten Spannungen und ideologischen Konflikten.
Die Gründung des Jugendverbands hat bestehende Brüche innerhalb der NRW-AfD offenbart. Kräfte aus dem rechtsextremen Netzwerk um Matthias Helferich drängen ihren eigenen Kandidaten für die Führung durch. Der Einfluss dieser Gruppierung deutet darauf hin, dass die neue Organisation noch radikaler ausfallen könnte als ihr Vorgänger, die Junge Alternative, die häufig mit der Partei aneinandergeriet.
Unterdessen bleibt die Führung des Jugendverbands unklar. Die Landespartei konnte sich nicht auf eine einzige Person einigen, sodass Schlüsselpositionen umstritten bleiben. Viele der vorgeschlagenen Kandidaten pflegen enge Verbindungen zu völkischen identitären Bewegungen und rechtsextremen AfD-nahen Gruppen.
Jean-Pascal Hohm, der voraussichtliche künftige Chef des Jugendverbands, vertritt rechtsextreme Positionen und wird voraussichtlich die Autorität von Martin Vincentz herausfordern. Vincentz, der NRW-Landesvorsitzende, bevorzugt einen gemäßigteren Kurs – doch genau dieser findet im neuen Jugendverband kaum Unterstützung. Stattdessen könnte Hohms Führung die Partei weiter nach rechts treiben und die internen Spannungen verschärfen.
Die scheinbare Einheit des Jugendverbands trügt. Alte Kämpfer sind wieder aufgetaucht, und rechtsextreme Ideologien werden von der Parteiführung geduldet. Dies wirft Fragen über die künftige Ausrichtung der NRW-AfD auf, ohne dass ein Kompromiss zwischen den verfeindeten Lagern in Sicht wäre.
Die Gründung des Jugendverbands in Gießen wird die Konflikte innerhalb der NRW-AfD kaum entschärfen. Im Gegenteil: Der Streit zwischen Gemäßigteren und Hardlinern droht sich weiter zuzuspitzen. Da rechtsextreme Strömungen an Einfluss gewinnen, scheinen die internen Auseinandersetzungen der Partei eher zu eskalieren als sich zu beruhigen.

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