Abschied vom „Zierfisch“-Schild: Berlins Schriftmuseum schließt für immer

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Eine Museumsplakette mit Text und Skulpturen darauf.

Abschied vom „Zierfisch“-Schild: Berlins Schriftmuseum schließt für immer

Berlins ikonisches „Zierfisch“-Neonschild, ein Wahrzeichen am Frankfurter Tor seit 40 Jahren, steht nun vor einer ungewissen Zukunft. Das Berliner Schriftmuseum, in dem das Schild sowie tausende historische Buchstaben und Leuchtröhren ausgestellt sind, schließt nach zwei Jahrzehnten Betrieb an diesem Montag seine Türen. Steigende Kosten und rückläufige Besucherzahlen seit der Pandemie haben das Überleben ohne weitere Unterstützung unmöglich gemacht.

Das „Zierfisch“-Schild erleuchtete erstmals in den frühen 1980er-Jahren Friedrichshain und zierte ein märchenhaft anmutendes Hochhaus im „Lebkuchenstil“. Um 1999 wurde das Original durch eine Replik ersetzt, doch das Stück wurde später demontiert und gerettet. 2009 fand es schließlich eine dauerhafte Heimat im Berliner Schriftmuseum, wo es zusammen mit rund 3.500 Neonbuchstaben, Leuchtröhren und kompletten Schildern – darunter die Beschriftung des „Möbelhaus Kern“ – an der Fakultät für Wirtschaft und Sozialwissenschaften gelagert wurde.

Die Schließung hinterlässt eine Lücke in Berlins Bemühungen um den kulturellen Erhalt. Die über 3.500 Exponate des Museums, darunter das „Zierfisch“-Schild, sind von historischer Bedeutung – sie sind greifbare Zeugnisse der Stadtgeschichte. Ihr langfristiges Überleben hängt nun davon ab, einen Partner zu finden, der sie erhält und der Öffentlichkeit zugänglich macht.